Freitragende Hallen in jeder Größe lassen sich mit nachhaltigen und ressourcenschonenden Holzbauelementen von jedem Zimmerer schnell und einfach montieren. Spezialisierte Richtmeister, Montageschulungen und Aufbaupläne vermitteln das notwendige Know-how. Konstruieren mit Nagelplattenbindern kann für Zimmerer so vom ersten Tag an zum Erfolgsmodell werden. Ihnen bieten sich damit neue Chancen im Industrie- und Gewerbebau oder auch in der Landwirtschaft.
Die Zahl der erteilten Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser war auch im ersten Quartal des Jahres 2024 deutlich rückläufig. Damit bricht für den in erster Linie im Neubau tätigen Zimmerer ein Auftragsfeld weg. Wer sich jetzt breiter aufstellt und neue Märkte erschließt, sichert langfristig die Zukunft seines Unternehmens und die Arbeitsplätze der Mitarbeiter. Nagelplattenbinderhersteller eröffnen Zimmerern als Partner mit ihrem Know-how neue Chancen. Mit Nagelplattenbindern können Zimmerer z.B. freitragende Hallen mit bis zu 35 Metern Spannweite realisieren. Und dabei muss sich ihr Aufgabenfeld nicht auf die Tragwerkskonstruktion des Daches beschränken. Auch Wandkonstruktionen sind in vielen Fällen in Nagelplattenbinderbauweise die effizienteste Lösung. Darüber hinaus gibt es z.B. beim Ausbau viele Möglichkeiten für den sinnvollen Einsatz der vorgefertigten Holzbauelemente.
Was geht mit Nagelplattenbindern?
Denken wir an Dachbinder. Fast jede Dachform ist möglich – lediglich eine gewisse Anfangshöhe wird immer gebraucht, damit das Fachwerk tragen kann. In Gewerbe- und Industriegebieten sowie der Landwirtschaft, also dort wo Hallen gebaut werden, spielt die Höhe in der Regel keine Rolle. Das spricht für die effizienten und ressourcenschonenden Nagelplattenkonstruktionen. Ob mit oder ohne abgehängte Decke, Dämmung oder großes Vordach: All das lässt sich mit Bindern realisieren – vorausgesetzt bei der Planung werden alle Eventualitäten bedacht. Unser Tipp: Fragen Sie als Zimmerer in einer frühen Phase, ob die Halle im Nachhinein vielleicht gedämmt werden soll, ob ein Kran angedacht ist, eventuell mal eine Absaugung installiert werden muss oder möglicherweise später eine Photovoltaik-Anlage in Frage kommt. Geben Sie Ihrem Kunden die Chance, sich bewusst für oder gegen diese Optionen zu entscheiden, um mit vergleichsweise geringen Mehrkosten in Zukunft deutlich flexibler zu sein. Die Konstruktion statisch nicht voll auszureizen und mit Reserven zu planen lohnt sich langfristig fast immer.
Mit Nagelplatten konstruierte Fachwerkelemente können beim Hallenbau vielfach auch in der Wand eingesetzt werden, jedenfalls, wenn keine Rahmenbauwand gefordert ist und in der Halle nicht ständig mit viel Wasser gearbeitet wird. Das spräche gegen Wände in Nagelplattenbinder-Bauweise. In einem solchen Fall können Wände aus Stahlbeton die bessere Lösung sein. Die Dachkonstruktion dennoch in Nagelplattenbinderbauweise umzusetzen, macht oft Sinn.
Überzeugen mit Argumenten
Wie können Zimmerer potentielle Kunden überzeugen? Die Kurzfassung zuerst: Mit Nagelplattenbindern sind Hallen besonders kostengünstig, umweltverträglich und schnell errichtet. Was viele bei einem Preisvergleich vergessen: Wer auf die mit Verbänden ausgesteifte Konstruktion setzt, spart maximal bei den Fundamenten. Für Stahlbau- oder Leimbinderhallen werden viel mehr Köcherfundamente benötigt. Das macht die Bodenplatte grob geschätzt um rund 30 Prozent teurer, ein zugkräftiges Argument. Hinzu kommt, dass die Transportwege des verbauten Holzes mit durchschnittlich 60 km vergleichsweise kurz sind. Auch damit werden Kosten gespart. Sein Übriges tut der vergleichsweise sparsame Materialeinsatz. Nicht zuletzt punktet die Nagelplattenbauweise mit verlässlichen Liefer- und Montageterminen. Als Zimmerer können Sie Kunden sicher zusagen, wann der Bausatz für seine Halle geliefert und montiert wird. Damit nicht genug: Sie sind ein regionaler Partner. Ihr Kunde kann sich auf Sie verlassen. Auch bei der Nachversorgung punkten Sie durch dauerhaft schnellen Service.
Einfacher Einstieg mit Netzwerkpartnern
Wer als Zimmerer Neuland betreten und neben konventionellen Zimmererarbeiten künftig auch Hallen in Nagelplattenbinderbauweise inklusive der Planung und Statik anbieten möchte, fährt gut damit, sich passende Netzwerkpartner zu suchen – einen Maurer für die Bodenplatte oder ggfs. auch die Wände, einen Fensterbauer und natürlich einen Binderhersteller. Auf der Webseite nagelplatten.de finden Interessierte schnell und einfach Mitgliedsbetriebe des GIN, die als Partner z.B. auf Grund der Lage zu ihm passen. Wie könnte ein Projekt vom ersten Kontakt mit dem Kunden aussehen? Mit einer Skizze oder gleich einem Architektenplan geht der Zimmerer zum Binderhersteller. Oftmals kommen Kunden mit den verrücktesten Anforderungen, die sich mit Bindern oft umsetzen lassen. Mit seinem Know-how macht der Binderhersteller auf der Grundlage des Anforderungsprofils einen Vorschlag für die Umsetzung der gewünschten Halle und/oder Dachkonstruktion in Nadelplattenbinderbauweise. Der Binderhersteller zeichnet die Pläne, legt in der Regel die Tragwerksstatik mit Hilfe der Software des Nagelplattenherstellers aus und liefert mit den industriell vorgefertigten Nagelplattenbindern sowie dem Montagezubehör auch einen genauen Verlegeplan. Und schon kann es losgehen.
Montage – aber sicher
Wie bei allen Konstruktionen gibt es auch bei der Montage von Nagelplattenbindern einige Punkte zu beachten. Dem „Neuling“ bieten sich verschiedene Optionen. Die erste: Er bestellt bei „seinem“ Binderhersteller einen Richtmeister. Der im Umgang mit Nagelplattenbindern erfahrene Zimmerer, steht dem Montageteam zur Seite und gibt Tipps, die die Arbeit vom ersten Moment einfach machen. Somit profitieren „Neulinge“ schon beim ersten Bau von langjähriger Erfahrung. Der Profi wird z.B. darauf achten,
- dass die vorgesehenen und in der Binderzeichnung markierten Anhängepunkte beim Entladen als auch bei der Montage der Binder genutzt werden,
- die Baustelle mit kurzen Wegen und ausreichend Platz für das Aufstellen der Aussteifungsblöcke perfekt organisiert ist,
- die Binder ordnungsgemäß, am besten gerade liegend und so sicher geschützt gegen Umfallen, auf der Baustelle gelagert werden und
- dass die Detailpunkte (z.B. Anzahl und Anbringen der Verbindungsmittel, Winkel, Aussteifung) korrekt ausgeführt werden,
- dass die Binderböcke, jeweils bestehend aus zwei Bindern und einem Verband, zunächst am Boden zusammengebaut werden und so stabil stehend mit Hilfe des Krans auf die Wände gestellt werden können, was deren Montage sehr erleichtert.
Das eigene Zimmerer-Team lernt erfahrungsgemäß sehr schnell mit den vorgefertigten Nagelplattenbindern umzugehen und kann mit dieser Erfahrung schon beim zweiten Projekt die Konstruktion selbstständig und wirtschaftlich richten.
Für alle, die sich schon im Vorfeld theoretisch informieren möchte, wie eine Montage von Nagelplattenbindern optimal vonstatten geht und auf was zu achten ist, um einen effizienten Ablauf zu gewährleisten, bietet der GIN jetzt die neu überarbeiteten Montageschulungen an. Aktuelle Information zu Orten, Terminen etc. finden Sie jederzeit hier: https://nagelplatten.de/aktuelles/gin-montageschulungen-fit-fuer-die-montage-von-nagelplattenbindern
Erfahrene Zimmerer auf diesem Gebiet erklären, wie sie die Abläufe gestalten, so dass jeder Teilnehmer dort immer etwas neues und hilfreiches mitnehmen kann. Selbst von Zimmerern mit Vorerfahrung mit Nagelplattenbindern, die an einer GIN-Schulung teilgenommen haben, bekommen wir bis heute die Rückmeldung, dass sie von ihrer GIN-Montageschulung sehr profitiert haben. Grundsätzlich ist ein Erfahrungsaustausch immer ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist gut und wichtig, wenn wir dem Kollegenaustausch, der seit der Corona-Pandemie etwas in den Hintergrund gerückt ist, wieder den Raum geben, den er zum Vorteil aller haben sollte.
Ist der Respekt vor der neuen Aufgabe groß, können Sie als Zimmerer auch jederzeit mit einem spezialisierten Montagebetrieb zusammenarbeiten und sich mit Ihrem Team auf das Decken des Dachs und die Verkleidung der Fassade beschränken. Auch dann gilt: Der Hallenbau mit Nagelplattenbindern ist eine Chance für jeden Zimmerer in einem neuen Geschäftsfeld zu Fuß fassen.
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