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OpenWebJoist – Top für Decken und mehr

Deckenkonstruktionen mit Nagelplatten

Geschossdecken und Wände für den Holzrahmen- und Holzfertigbau sind aus Parallelträgern mit Nagelplattenstegen wirtschaftlich zu konstruieren und schnell zu errichten. Die Besonderheit: Die statisch enorm belastbaren Parallelträger haben zwischen Ober- und Untergurt komfortable Durchlässe, die sich für die Querverlegung z.B. von Kabeln und Rohren in der Decke zeit- und kostensparend nutzen lassen. Ein wichtiger Effekt: Das Durcheinander verschiedener Installationen auf der Decke mit Schallbrücken in der Dämmebene des Estrichs hat somit ein Ende.

„Parallelträger mit Nagelplattenstegen alias OpenWebJoists erschließen dem Verwender im Neubau wie bei der Sanierung von Flachdächern, Geschossdecken-, Schrägdach- und Wandkonstruktionen sowohl konstruktive, zeitliche als auch ökonomische Vorteile“, sagt Holzbauunternehmer Elmar Suckfüll aus Nieheim (www.suckfuell.com). Sein Unternehmen, das bereits seit über 40 Jahren im Holzbau zuhause ist und Nagelplattenverbindungen unter dem Markennamen NailCon® anbietet, gehört der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und dem Interessenverband Nagelplatten e.V. (GIN) als Mitglied an. Der Branchenverband widmet sich vorgefertigten Trägerelementen für Böden, Flachdach- und Geschossdecken mit ebenso großer Aufmerksamkeit wie Nagelplattenbindern für Dachtragwerke.

„Unser Ziel ist, Parallelträger mit Nagelplattenverbindungen bzw. Nagelplattenstegen in Deutschland so populär zu machen wie in unseren europäischen Nachbarländern. Unter dem Gattungsbegriff „OpenWebJoist“ erfreuen sie sich international bereits großer Beliebtheit“, unterstreicht Holzbauunternehmer Dipl.-Ing. Kay-Ebe Schnoor, Obmann im GIN-Marketingausschuss.


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    Deckenintegrierte Leitungsführung
    Zwischen den Gurten der Träger verbleibt eine zweidimensional nutzbare Installationsebene, die sich zur Verlegung gebäudetechnischer Versorgungsleitungen anbietet und außerdem gedämmt werden kann. Die Parallelträgerkonstruktion kann auch als Verlorene Schalung dienen.

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    Decken mit Parallelträgern
    Geschossdecken, die große Spannweiten erfordern, können mit OpenWebJoists realisiert werden. Zur Verbindung von Ober- und Untergurt dienen V-förmige metallische Stege mit Nagelplattenanschlüssen.

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    Sofort Anschluss finden
    Parallelträger können mit Holzrahmenkonstruktionen ebenso kraftschlüssig verbunden werden…

  • © Foto: Wolf Systembau

    Programmgesteuert vorgefertigt
    Flächenpressen, die mit einem Laser-Projektor ausgestattet sind, ermöglichen eine schnelle, exakte und verschnittarme Fertigung von Parallelträgern. Die metallischen Stege werden dabei kraftschlüssig von beiden Seiten ins Holz eingepresst, was Ober- und Untergurt dauerhaft miteinander verbindet. Der Freiraum zwischen den Stegen lässt sich für Installationen nutzen und die TGA-Planung kann frühzeitig auf die Deckenträgerfertigung abgestimmt werden.

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    Perfekt in Form und Funktion
    Installationen (Kabel, Kabelbündel, Kabelkanäle, Leerrohre, Wasserzu- und Ableitungen, Lüftungskanäle etc.) lassen sich in Parallelträgerdecken prinzipiell in jede Richtung verlegen – auch quer zur Spannrichtung. Zudem ist der Einbau von Schall- und Wärmedämmung über die gesamte Trägerhöhe möglich.

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    Als Stangenware vorgefertigt
    OpenWebJoists können in Überlängen vorgefertigt werden. Die auf Vorrat produzierte Stangenware wird erst im Bedarfsfall abgelängt und steht von jetzt auf gleich zur Verfügung. Das erleichtert die projektspezifische Planung des Materialbedarfs wie auch des Montageablaufs auf Baustellen aller Größen.

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    Dämmung im Träger
    Parallelträger mit Nagelplattenstegen lassen sich zwischen Ober- und Untergurt mit Dämmstoffen ausfüllen. Die Installationsebene von Flächenkonstruktionen auch zu Dämmzwecken zu nutzen, optimiert den Wärme- und Schallschutz des Gebäudes.

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    Einfach und schnell montiert
    Die Anbindung der OpenWebJoists erfolgt durch Einhängen am Obergurt, mit Balkenschuhen oder – wie im Foto – durch Auflegen des Untergurtes. Der Montageaufwand auf der Baustelle ist vergleichsweise gering.

Versorgungsleitungen der TGA gehören in die Decke: Geschossdecken lassen sich aus Parallelträgern mit Nagelplattenverbindungen besonders installationsfreundlich konstruieren.  Das Abhängen von Decken und das Aufstemmen von Schlitzen im Mauerwerk kann man sich in Zukunft sparen: GIN-Mitgliedsunternehmen fertigen und montieren auch Geschossdecken, in denen sich Rohre und Leitungen der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) (z.B. für Klima- und Lüftungsanlagen, Wasser-Zu- und -Ableitungsrohre sowie Kabelbündel der Elektroversorgung) bequem, zeit-, platzsparend und sicher unterbringen lassen.


Rationelle Vorfertigung

Böden und Decken aus Parallelträgern in einer Art Fachwerkarchitektur aus Holz und Metall zu gestalten, bietet sich schon vor dem Hintergrund des akuten und in Zukunft voraussichtlich noch zunehmenden Fachkräftemangels am Bau an: Denn Parallelträger, die aus einem Unter- und Obergurt bestehen und über ihre gesamte Länge beidseits mit V-förmigen Nagelplattenstegen verbunden sind, werden ebenso wie Nagelplattenbinder für das jeweilige Bauvorhaben mit höchster Präzision industriell vorgefertigt.

Laser-genaue Positionierung

Die exakte Positionierung der Nagelplattenstege erfolgt mittels programmgesteuerter Laser-Projektion. Da sie bei der Parallelträgerherstellung ebenso wie Nagelplatten bei Nagelplattenbindern von beiden Seiten auf Flächenpressen maschinell ins Holz eingepresst werden, sind OpenWebJoists alias Parallelträger als Konstruktionsvariante der bekannten Nagelplattenbinder anzusehen.

Auch das Ablängen der Holzbauteile erfolgt bauvorhabenspezifisch und wird für den CNC-Prozess programmgesteuert. Insofern sind Böden, Flachdächer, Wände und Geschossdecken aus Parallelträgern weitere konsequente Umsetzungen der Idee, Elemente und Bauteilgruppen in trockenen Hallen objektspezifisch zu produzieren, montagebereit auf die Baustelle zu liefern und dort zügig einzubauen.


Europäische Technische Zulassung (ETA)

Wie bei allen nicht normierten Bauprodukten üblich, ist auch für die Anwendung von Parallelträgern mit Nagelplattenstegen zum Bau von Decken und Böden ein produktspezifischer Nachweis erforderlich – hier in Form sog. Europäischer Technischer Zulassungen – zu erbringen. Die ETA kann als Bewertung der technischen Eigenschaften des Bauprodukts angesehen werden.

Parallelträger mit Nagelplattenstegen alias OpenWebJoists bestehen ebenso wie Nagelplattenbinder aus Holz und Metall: Ober- und Untergurt aus festigkeitssortiertem Holz (zumeist der Klasse C24), die V-förmigen Verbindungsstege aus verzinktem Stahl. Das Besondere an diesen metallischen Verbindungsmitteln ist, dass sich an ihrem Fuß wie auch an ihren Enden Nagelplatten befinden, die sich irreversibel im Holz verkrallen, was maximale Sicherheit z.B. für die jeweilige Deckenkonstruktion bedeutet. Die Verbindung mit den Ober- und Untergurten wird auf speziellen Anlagen oder Binderpressen unter hohem Pressdruck erzeugt. Die Ansteuerung der Binderpressen erfolgt durch eine herstellerspezifische Software. Die Berechnungen erfolgen dabei nach EuroCode 5 (EC5) auf der Grundlage der Europäischen Technischen Zulassungen (ETA) für die Träger.

Verschiedene Trägerhöhen

OpenWebJoists werden in vielerlei unterschiedlichen Höhen angeboten. Als Flächenkonstruktion können sie enorme statische Lasten schultern. Dafür werden unterschiedliche Streben eingesetzt. Je nach gewählten Streben-Höhen und gewählten Querschnittshöhen der Ober- und Untergurte ergeben sich Trägerhöhen zwischen 208 bis 427 mm (beim Deckensystem von MiTek Industries) bzw. 200 bis 400 mm (beim Deckensystem von Wolf System). Durch die Verfügbarkeit verschiedener Trägerhöhen ist es möglich, den Deckenaufbau sowohl auf die jeweiligen statischen Anforderungen als auch auf die TGA (techn. Gebäude-Ausrüstung) und den zugehörigen Leitungsbedarf spezifisch abzustimmen. Die Zwischenräume und Installationsebenen lassen sich an die zu integrierenden Versorgungsleitungen anpassen.


Vorteil durch System

Im Vergleich zu gängigen Vollholzbalkendecken lassen sich mit den leichten, hoch belastbaren OpenWebJoist-Geschossdecken in vielerlei Hinsicht Pluspunkte erzielen. Für den modernen Holzhausbau besonders relevant ist dabei, dass sich Versorgungsleitungen der TGA (z.B. Elektro-, Wasser-, Gas-, Lüftungs- und Abwasserleitungen) für die ansonsten Schächte erforderlich wären, bei OpenWebJoist-Systemen quer zur Verlegerichtung der Träger in die Decke integrieren lassen und dort unsichtbar sind. Die Installationsführung in der Decke wird somit im Voraus planbar.

Installationen können in jede Richtung deckenintegriert vorgenommen werden. Befestigungsschellen z.B. für Leerrohre werden direkt im Obergurt bzw. Untergurt fixiert. Für Lüftungskanäle mit großem Durchmesser ergeben sich die erforderlichen Freiräume bei partieller Änderung des Aufteilrasters der Streben. Der Einbau von Revisionsöffnungen in die Geschossdecke macht die installierten Versorgungsleitungen für Wartungsarbeiten zugänglich.

Ein Dutzend gute Gründe für OpenWebJoists

Parallelträger mit Nagelplattenstegen…

  • … sind CE-zertifizierte Bauteile
  • …werden – ebenso wie Nagelplattenbinder – einzeln objektspezifisch berechnet und statisch bemessen
  • …sind erheblich leichter als Massivholz- oder Brettschichtholzbalken
  • …ermöglichen das gebündelte Verlegen von Elektrokabeln und eine vorausberechenbare Leitungsführung für Klima- und Lüftungsanlagen sowie für die Wasserversorgung etc.
  • …können gedämmt werden (z.B. mit Platten-, Matten- oder Einblasdämmstoffen)
  • …bilden als Deckensystem eine horizontale Installationsebene für Rohrleitungen und Kabel parallel und auch quer zur Trägerspannrichtung
  • …gewähren größtmögliche Gestaltungsfreiheit bei der Raumaufteilung im unteren und oberen Geschoss
  • …machen abgehängte Decken überflüssig, da sie Versorgungsleitungen in die Konstruktion integrieren
  • …ermöglichen eine schallbrückenfreie Trittschalldämmung der schwimmenden Estriche, da alle Installationen in der Tragwerksebene verlegt werden können
  • …beschleunigen den Bauablauf durch maßgenaue Vorfertigung, Anlieferung aller Elemente in Verbaureihenfolge und eine im Voraus planbare Montage
  • …erleichtern Wartungsarbeiten an der TGA und ermöglichen bei Installationsschäden schnelles Auffinden von Leckagen
  • … vereinfachen die Querverlegung von Versorgungsleitungen im Vergleich zu geschlossenen Stegträgern

Vielfältige Anwendungen

OpenWebJoists bzw. Parallelträger mit Nagelplattenstegen werden als Dachsparren in Satteldächern, Boden-, Decken- und Dachelementen, für Flachdächer sowie als Dachbinder mit großen Spannweiten eingesetzt. Mit ergänzenden Schubübertragungsblechen mit Nagelplattenverbindung können die Parallelträger die Zugzone von Holz-Beton-Verbunddecken bilden. „Wer Rohre für Klima- und Lüftungsanlagen, Wasser sowie Kabelbündel der Elektroversorgung komplett in die Geschossdecke integriert, erschließt sich und anderen Baubeteiligten enorme Einsparpotenziale“, resümiert Konrad Meier, Leiter Technik bei Wolf System. Wenn die Parallelträgerkonstruktion der Geschossdecke als Verlorene Schalung dient und – beispielsweise im Hotelbau – die Versorgungsleitungen von Bädern einer Etage aufnimmt, ergeben sich über ökonomische Aspekte hinaus auch deutliche Vorteile beim Schallschutz.

Realistische Einsparpotenziale

  • In Holz-Betonverbunddecken bringt der Einsatz von Parallelträgern beim Einschalen rund 25 Prozent Zeitersparnis, beim Ausschalen sogar bis zu 90 Prozent.
  • Durch die Möglichkeit zur Integration von Rohren und Leitungen in die Deckenkonstruktion werden die Folgegewerke Elektro und Sanitär mit ihrer Arbeit wesentlich schneller fertig; die Zeitersparnis beträgt durchschnittlich 30 Prozent.
  • Gegenüber Massivquerschnitten verzeichnen Parallelträger eine Gewichtseinsparung von bis zu 50 Prozent und eine Materialeinsparung zwischen 12 und 53 Prozent.

Bezugsquellen und weitere Infos

Als maßgeblicher Interessenverband der Branche vertritt der GIN sowohl die Anliegen der Hersteller von Nagelplatten als auch von Open-Web-Joist-Stegen; die größten Marktanteile vereinen die Unternehmen MiTek Industries (www.mitek.de) und Wolf System (www.wolfsystem.com) auf sich. Die metallischen Holzverbindungsmittel sind vor allem in den USA, Frankreich, England und Skandinavien etabliert.

In Nagelplattenbauweise errichtete Dachtragwerke sind die einzigen Konstruktionen, deren Robustheit rechnerisch nachgewiesen werden kann. Widerstandskraft, Standfestigkeit und statische Belastbarkeit des Dachstuhls lassen sich exakt belegen.

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